Was kommt nach Social Media? Zukunftstrends für NGOs im digitalen Raum

Viele gemeinnützige Organisationen haben zurecht in den letzten Jahren stark auf Social Media gesetzt: für Sichtbarkeit, Community-Building und Fundraising. Doch der digitale Raum verändert sich – schnell und tiefgreifend. Plattformen wie Facebook verlieren nach und nach an Relevanz, organische Reichweite stagniert, undurchsichtige Algorithmen machen strategische Kommunikation immer unberechenbarer.

Die Frage liegt also auf der Hand: Was kommt danach – oder daneben?

Hier einige Trends, die NGOs jetzt ernst nehmen sollten:

1. Owned Communities statt Reichweite auf Mietplattformen
Immer mehr Organisationen setzen auf eigene Community-Strukturen – jenseits von Meta & Co. Auf Plattformen wie Mighty Networks, Discord oder sogar E-Mail-basierten Membership-Modellen können sie direkter, nachhaltiger und unabhängiger mit ihrer Zielgruppe interagieren.

2. Messenger-Kommunikation auf Augenhöhe
WhatsApp, Signal oder Telegram entwickeln sich zu neuen Touchpoints. Gerade für jüngere Zielgruppen bieten sich hier Möglichkeiten, niedrigschwellig zu informieren, Feedback einzuholen – und sogar Spenden zu generieren. Erste NGOs testen Messenger-Fundraising mit Erfolg.

3. KI im Fundraising – mehr als ChatGPT
Künstliche Intelligenz wird nicht nur zur Content-Erstellung genutzt, sondern auch zur datenbasierten Segmentierung, Personalisierung und Automatisierung von Kommunikations- und Spendenprozessen. Das ist keine Zukunftsmusik – sondern in der Praxis bereits umsetzbar.

4. Fördermitgliedschaften im Abo-Modell
Die Idee der klassischen Mitgliedschaft erfährt ein digitales Update: mit regelmäßigen Beiträgen, exklusiven Inhalten, Community-Elementen und niedrigschwelligen Einstiegen. Kombiniert mit Plattformen wie Steady oder Patreon kann das ein stabiler Einnahmezweig werden – gerade für kleinere NGOs.

5. Digitale Events und immersive Spendenformate
Livestreams, virtuelle Spendenaktionen, hybride Events oder interaktive Erlebnisse (z. B. auf Plattformen wie Tiltify oder durch Gamification-Ansätze) schaffen neue Möglichkeiten, Menschen emotional zu aktivieren und zur Beteiligung zu motivieren.

Kurzum: Social Media wird nicht verschwinden, aber es ist längst nicht mehr der einzige oder effektivste Weg, um Menschen zu erreichen, zu binden und zum Spenden zu bewegen. NGOs, die heute schon in neue digitale Räume investieren, verschaffen sich morgen einen entscheidenden Vorsprung.

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Zwischen Haltung und Handlungsdruck: Wie NGOs Zukunftsfähigkeit wirklich entwickeln